Der Verband
Adolph Kolping
Am 8. Dezember 1813 wurde Adolph Kolping als Sohn von Pierre (Peter) Külping und Anne-Marie Zurheyden in Kerpen geboren. Am Rande von Kerpen steht heute noch das Geburts-haus. Durch Lehrer Jakob Wilhelm Stab wurde Kolping Lesen und Schreiben beigebracht. Durch seine lehrreiche Vermittlung von Kenntnissen, die nicht zum Bereich eines Landlehrers gehörten, weckte er in Kolping den Wunsch zu höherer Bildung. Die Armut im Elternhaus jedoch machte den Wunsch unerfüllbar. Der Knabe beugte sich dem Entschluss seiner Eltern und begann 13jährig eine Lehre beim Schuhmachermeister Meuser. Nach Abschluss der Lehrzeit arbeitete er als Geselle in verschiedenen Orten der Umgegend. Während dieser Zeit bildete er sich auto–didaktisch weiter. Zur Vervollkommnung seiner Kenntnisse kam er danach nach Köln. Hier wurde er mit den sozialen und wirtschaftlichen Ungereimtheiten der damaligen Zeit konfrontiert. Er stieß auf einen Sumpf sittlicher Gemeinheit, Unwissenheit und Genusssucht. Immer mehr reifte in ihm der Entschluss, Priester zu werden. Durch Schulungen von Pfarrer Lauffers und Vikar Theo Wollers-heim erreichte es Kolping, dass er 1837 ins Gymnasium nach Köln aufgenommen wurde. 1841 schon erhielt er das Zeugnis der Reife. Danach begann er das Studium der Theologie in München. 1842 wechselte er zur Uni Bonn. Kurz nach Ostern 1844 trat er in das Priesterseminar Köln ein. Am 13. April 1845 wurde Kolping zum Priestergeweiht. In der Nacht vor seiner Weihe war sein Vater gestorben, mit dem ihn immer ein inniges Verhältnis verband. Dem Ruf des Bischof folgend begann Kolping seinen seelsorglichen Dienst 1845 in Eberfeld, St. Laurentius. Er übersah schnell die sozial und religiös bedrängte Lage der Elberfelder Katholiken. In dieser Zeit gründeten der Lehrer Joh.- Georg Breuer und sein Freund Jakob Ermekeil den Katholischen Ge-sellenverein. Erster Präses war Joh.- Josef Steenaertz. Kolping war regelmäßig Gast in diesem Verein. Durch den Weggang von Steenaertz übernahm Kolping 1847 das Amt des Präses. Ange-regt durch verschiedene Anfragen von anderen Gemeinden sah Kolping die unbedingte Notwendigkeit, die Idee des Gesellen-vereins auszuweiten. Es zog ihn deshalb immer stärker in die Metropole nach Köln. Am 15. März 1849 wurde er zum Domvikar in Köln ernannt. Hier begann er sofort mit der Gründung eines weiteren Gesellenvereins. In vielen Reisen trug er seine Ideen in die Welt. Er fand überall begeisterte Anhänger. Am 4. Dez. 1865 gegen 14 Uhr starb Adolph Kolping, Seine Grabstätte liegt in der Minoritenkirche. Noch heute pilgern jährlich Tausende an sein Grab. Adolf Kolping wurde am 27. Oktober 1991 durch Papst Johannes Paul II. selig gesprochen. Die Ideen Kolpings wurden über Jahrzehnte verfeinert und vervollkommnet und den jeweiligen Zeitepochen angepasst. Heute zeigt sich das Internationale Kolpingwerk als ein nach modernsten Gesichtspunkten geführtes Unternehmen, das sich auf der ganzen Welt etabliert hat und in vielen Bereichen kirchlicher, sozialer und familiärer Belange arbeitet. (Text aus: “Familie gut- alle gut! 100 Jahre Kolpingsfamilie Borken)
Papst Benedikt XVI. hofft auf eine baldige Heiligsprechung des katholischen Sozialreformers Adolph Kolping (1813-1865). „Wir hoffen alle, dass die Heiligsprechung nahe ist“, sagte der Papst am Mittwoch, 26. Okt. 2011, während der Generalaudienz im Vatikan. Er rief die Gläubigen auf, für ein auf Fürbitte Kolpings gewirktes Wunder zu beten, um die Kanonisierung des deutschen Priesters zu ermöglichen.
24.10.2016 – 10:00
Adolph Kolping Seiner Zeit voraus
Vor 25 Jahren wurde Adolph Kolping selig gesprochen. Und wie steht es um die Heiligsprechung?
Ein orange-schwarzes Fahnenmehr wogte am 27.Oktober 1991 auf dem Petersplatz: Rund 60.000 Menschen waren an jenem Tag nach Rom gereist, um an der Seligsprechung ihres Gesellenvaters Adolph Kolpings teilzunehmen.
Adolph Kolping, der 1813 in Kerpen bei Köln geboren wurde, hatte früh den wirtschaftlichen und sozialen Umbruch seiner Zeit erkannt: In der aufstrebenden Industrialisierung gerieten Handwerker zunehmend in Not, die neuen Lohnarbeiter in Abhängigkeit und Ausbeutung. Schon 1848 forderte Kolping: „Es wird darauf ankommen, das Christentum dem Geiste und der Praxis nach ins wirkliche gesellschaftliche Leben hineinzutragen.“ Seine Botschaft ist bis heute aktuell: auf der Grundlage von Gesinnungsreform, Eigenverantwortung und Gemeinschaftshilfe hat sich das Kolpingwerk in über 50 Nationen auf allen Kontinenten der Erde ausgebreitet. Das Motto: Unsere Zeit braucht tüchtige Christen, die sich in Familie und Arbeitswelt, Kirche und Gesellschaft engagieren und verantwortlich an einer besseren Zukunft mitwirken.
Dieses Vermächtnis würdigte auch Papst Johannes Paul II, als er am 27.Oktober 1991 Adolph Kolping selig sprach. „Kolping versuchte, die Christen aus ihrer Trägheit aufzurütteln und sie an ihre Verantwortung für die Welt zu erinnern“, sagte er in seiner Predigt. “Für ihn war das Christentum nicht bloß ‚für die Betkammern‘ gedacht, sondern für den Alltag und für die Gestaltung der gesellschaftlichen Wirklichkeit!“
Heute tragen rund 400.000 Menschen weltweit seine Ideen weiter. Und sie fragen sich: Wann wird ihr Adolph Kolping heiliggesprochen?
(Ina Rottscheidt / Domradio.de)
Seit über achtzig Jahren weltweites “Markenzeichen” der Kolpingsfamilien

